Die Landerziehungsheime

In den Landerziehungsheimen findet die pädagogische Konzeption von Lietz praktischen Ausdruck. Hier hat er seine Vorstellung einer pädagogischen Erziehung verwirklicht, die zu einer der bedeutendsten, wegweisenden Schöpfung der pädagogischen Reformbewegung führen sollte.

Der von Lietz stammende Begriff "Landerziehungsheim" gibt eine erste Deutung der Besonderheit dieser Schulen:

  1. sie liegen außerhalb der Städte
  2. die Erziehungsaufgabe steht im Vordergrund
  3. sie waren Internate, die sich ausdrücklich als Heim-Schulen betrachteten

Somit erhält die Gemeinsamkeit und die Geschlossenheit der Schule eine Besonderheit. Insgesamt gründete Lietz drei Landerziehungsheime. Das erste Heim 1898 bei Ilsenburg im Harz, 1901 ein zweites bei Hildenburghausen in Thüringen und ein weiteres 1904 in Schloß Bieberstein in der Röhn.

Weitere Landerziehungsheime wurde von Gustav Wyneken, Paul Geheeb und Kurt Hahn gegründet, welche ursprünglich mit Lietz zusammenarbeiteten, später - aufgrund von Meinungsverschiedenheiten - jedoch ihre eigenen Landerziehungsheime, mit anderen konzeptionellen Schwerpunkten eröffneten.

Einige der an Lietz orientierten Landerziehungsheime bestehen noch heute, so z.B. auf Spiekeroog oder in Haubinda.



Copyright © 2004 Esther Goldschmidt and Fred Zimmak