Hermann Lietz 1868 - 1919

Lebenslauf

1868

am 28. April Dumgenewitz auf Rügen geboren

1868 - 1878

Kindheit in Dumgenewitz
H. Lietz beschreibt seine Kindheit in der Abgeschiedenheit und Einsamkeit, in der er auf der Insel Rügen leben darf, als einzigartig. Naturverbundenheit, Ruhe, Zeit und die Entbehrung jeder Ablenkung durch moderne Zivilisation lassen ihn den Wert des wahren Lebens erkennen und schätzen.

1878 - 1888

Gymnasialzeit in Greifswald und Stralsund
Lietz verlor jegliches Interesse an der Schule. Er sah seine Schulzeit auf dem Gymnasium als „Drillzeit" an, wo der Bezug zum wahren Leben fehle.

1888 - 1890

Student in Halle
In Halle erfährt H. Lietz, daß Lernen sich gänzlich anders gestalten kann. In seinem Studium der Theologie besteht kein Zwang, kein Drill, keine Pedanterie und keine Qual der Paukerei. Freie Bahnen des Lebens und Lernens tun sich auf. Abschluß des Studiums schon im dritten Jahr.

1890 - 1892

Student in Jena

1891

Doktorenprüfung

1892

1. theologische Prüfung und Staatsprüfung für das höhere Lehramt
Ein Jahr nach dem Doktorandenexamen und sechs Monate nach der theologischen Prüfung legt er darum als drittes das Oberlehrer-examen ab.

1892 - 1893

Gymnasiallehrer, Universitätsseminar von Prof. Rein

1893

Probejahr auf Rügen

1894

Oberlehrer an der Universitätsübungsschule in Jena

1895

Lehrer an der Privatschule in Kötzschenbroda

1896

Lehrer in Abbotsholme
Lietz findet hier, was er in seiner eigenen Arbeit weitergeben will. Das Buch Emlohstobba (Abbotsholme rückwärts gelesen) enthält die Antworten, die er auf seine Fragen gefunden hat.

1897

Vorbereitungszeit in Berlin

1898

Gründung des Landerziehungsheimes in Ilsenburg (ein Heim für die Unterstufe)

1901

Gründung des Landerziehungheimes in Hazbina (ein Heim für die Mittelstufe)

1904

Gründung des Landerziehungheimes Bieberstein (ein Heim für die Oberstufe)
In Ilsenburg, Haubina und Bieberstein hatte er viele seiner Ziele erreicht. Sein soziales Bewusstsein jedoch war durch die Situation, hier Heime für die Reichsten geschaffen zu haben, nicht befriedigt. Aus diesem Grund gründete er 1914 das Landwaisenheim Veckenstedt.

1911

Heirat mit Berta Petersen

1914

Gründung des Landwaisenheimes Veckenstedt
Um sein Gewissen zu entlasten gründete Lietz das Landwaisenheim Veckenstedt, da in den Landschulheimen nur Schüler belehrt wurden die aus reichen Verhältnissen stammten. Er wies die anderen drei Schulen die Aufgabe zu dieses zu unterstützen.

1914

Freiwillige Meldung in den ersten Weltkrieg

1917

Erste Anzeichen einer perniziösen Anämie, einer Blutkrankheit, die durch Mangel an einem in der Magenwand produzierten Enzym hervorgerufen wird.

1919

Gestorben in Habinda



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