Zehn Vorteile der Gruppe:

1. Der Altersunterschied zwischen den Gruppenmitgliedern.

Er bringt Bildungsunterschiede mit sich, was innerhalb der Gruppe zu einer vermehrten geistigen und auch allgemein menschlichen Anregung und Förderung führt. Da sich unter den Kindern selber sowohl pädagogische als auch unterrichtliche Führer befinden, kann dieses Bildungsgefälle fruchtbar genutzt werden.

2. Die Innengliederung:

In jeder Gruppe kommt es zu einer Innengliederung, in der sich die drei Jahrgänge vergleichsweise so zueinander verhalten, wie es bei Lehrlingen, Gesellen und Meistern der Fall ist.

3. Der Gruppenwechsel:

In 10 Jahren finden drei Gruppenwechsel statt. Durch sie müssen sich die Kinder immer wieder neu ein- und unterordnen. Außerdem treffen sie in den anderen Gruppen immer wieder auf Kinder, die begabter sind als sie selber. Damit wird die Ausbildung einer überheblichen und falschen Selbstbeurteilung verhindert, die in den Jahresklassen oft vorkommt.

4. Die immer neue Durchsetzung von "Führerqualitäten":

Auch die SchülerInnen mit den Eigenschaften eines echten "Führers" müssen aufgrund der Gruppenwechsel diese ständig neu durchsetzen und zeigen, so dass bald klar wird, wer ein echter "Führer" ist und wer nicht.

5. Erhaltung des Gleichgewichts zwischen den Starken und Schwachen:

Jährlich wechselt ein Drittel der Gruppe. Dadurch bleibt das Gleichgewicht zwischen den Starken und den Schwachen SchülerInnen erhalten. Ausserdem geht so der bildende und erzieherische Wert nicht verloren.

6. Die ständig neuen Aufgaben und Pflichten:

Sie entstehen durch den Gruppenwechsel sowohl für LehrerInnen als auch für SchülerInnen. Hinzu kommt die Kräfteverschiebung und -anspannung. Demnach wird also durch den Gruppenwechsel ein zu starkes aufeinander Einspielen von SchülerInnen und LehrerInnen verhindert, was im Klassenverband oft der Fall ist.

7. Die echte und lebenswahre Einführung:

Da nur 12-15 Neulinge in jede Untergruppe kommen, können sie echt und lebenswahr in das Schullernen und -leben eingeführt werden. Außerdem kann der Lehrer so besser darauf eingehen, welche Lernformen den Neulingen aus der Zeit vor der Schule bekannt sind und den Zusammenhang erhalten.

8. Der Lehrer als Pädagoge und "Führer":

Damit der Lehrer ein Pädagoge und ein Führer seiner SchülerInnen wird, muss er freier werden und sich umstellen. Er kann nicht mehr ein Lehrer im alten Sinne sein.

9. Das entstehen eines Verbandes:

Die Gruppen bestehen aus Kindern unterschiedlichen Alters, die aus drei bis vier Jahrgängen gemischt werden. Es entsteht ein Verband, in dem sich die Kinder gegenseitig führen, lenken und beeinflussen. Dieser Verband bildet außerdem eine wirkliche Spiel-, Lebens- und Lerngemeinschaft.

10. Die Entstehung einer Erziehungs- und Lebensschule:

Anstatt einer Unterrichtsanstalt und einer einseitigen Lernschule entsteht durch die Bildung von Gruppen eine Erziehungs- und Lebensschule.



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