Die Eurythmie wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Rudolf Steiner (1861-1925) entwickelt, in einer Zeit des künstlerischen Umbruchs und der Suche nach neuen zeitgemäßen Ausdrucksformen.
Sprache, Musik und Bewegung sind die unmittelbaren Ausdrucksmöglichkeiten des Menschen, durch die er seinen Mitmenschen Gefühle und Empfindungen – auch Gedanken – zu vermitteln vermag. Suchen wir eine gemeinsame Quelle von Sprache, Musik und Bewegung, so finden wir im Innern des Menschen verborgene Bewegungstendenzen, die nach Aussage, Expression drängen.
Die Eurythmie ist eine Bewegungskunst, die nicht nur die Gesetzmäßigkeit der Sprache und der Musik alleine in die Sichtbarkeit bringen will, sondern auch deren Farbigkeit und Stimmung. So treten die zunächst verborgenen Qualitäten der Dichtung und der Musik durch die Bühnendarstellung in Erscheinung, und der Zuschauer kann eine Vertiefung und Erweiterung des sonst nur Hörbaren im Sichtbaren erfahren.
"Wir gehen zu den Urbewegungen zurück, wenn wir die Eurythmie ausbilden."
Diese neue Kunst der Eurythmie wurde 1919 in den Lehrplan der ersten Waldorfschule als künstlerisches Fach aufgenommen und wird seither in allen Klassenstufen unterrichtet