Rudolf Steiner (1861-1925)

1861

Am 27. Februar wird Rudolf Steiner in Kraljevec (damals Österreich-Ungarn, heute Kroatien) als Sohn eines Beamten der österreichischen Südbahn geboren.
Seine Eltern stammen aus Niederösterreich. Er verlebt seine Kindheit und Jugend an verschiedenen Orten Österreichs.

1872

Besuch der Realschule in Wiener-Neustadt bis zum Abitur 1879.

1879

Studium an der Wiener Technischen Hochschule: Mathematik und Naturwissenschaft,
zugleich Literatur, Philosophie und Geschichte.
Grundlegendes Goethe-Studium.

1882

Erste schriftstellerische Tätigkeit.

1882-1897

Herausgabe von Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften in Kürschners «Deutsche National-Literatur», fünf Bände.
Eine selbständige Ausgabe der Einleitungen erschien 1925 unter dem Titel
Goethes Naturwissenschaftliche Schriften.

1884-1890

Privatlehrer bei einer Wiener Familie.

1886

Berufung zur Mitarbeit bei der Herausgabe der großen Goethe «Sophien-Ausgabe» Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goethischen Weltanschauung mit besonderer Rücksicht auf Schiller

1888

Herausgeber der «Deutschen Wochenschrift», Wien.
Vortrag im Wiener Goethe-Verein: Goethe als Vater einer neuen Ästhetik.

1890-1897

Weimar. Mitarbeit am Goethe- und Schiller-Archiv.
Herausgeber von Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften.

1891

Promotion zum Doktor der Philosophie an der Universität Rostock.

1892

erscheint die erweiterte Dissertation: Wahrheit und Wissenschaft. Vorspiel einer Philosophie der Freiheit.

1894

Die Philosophie der Freiheit. Grundzüge einer modernen Weltanschauung. Seelische Beobachtungsresultate nach naturwissenschaftlicher Methode.

1895

Friedrich Nietzsche. Ein Kämpfer gegen seine Zeit.

1897

Goethes Weltanschauung
Übersiedlung nach Berlin. Herausgabe des «Magazin für Literatur» und der «Dramaturgischen Blätter» zusammen mit O.E. Hartleben.
Wirksamkeit in der «Freien literarischen Gesellschaft», der «Freien dramatischen Gesellschaft», im «Giordano Bruno-Bund», im Kreis der «Kommenden» u.a.

1899-1904

Lehrtätigkeit an der von W. Liebknecht gegründeten Berliner «Arbeiter-Bildungsschule».

1900/01

Welt- und Lebensanschauungen im 19. Jahrhundert, 1914 erweitert zu: Die Rätsel der Philosophie.
Beginn der anthroposophischen Vortragstätigkeit auf Einladung der Theosophischen Gesellschaft in Berlin.
Die Mystik im Aufgange des neuzeitlichen Geisteslebens. .

1902-1912

Aufbau der Anthroposophie. Regelmäßige öffentliche Vortragstätigkeit in Berlin
und ausgedehnte Vortragsreisen in ganz Europa.
Marie von Sivers (ab 1914 Marie Steiner) wird seine ständige Mitarbeiterin.

1902

Das Christentum als mystische Tatsache und das Mysterium des Altertums..

1903

Begründung und Herausgabe der Zeitschrift «Luzifer», später «Lucifer-Gnosis».

1904

Theosophie. Einführung in übersinnliche Welterkenntnis und Menschenbestimmung.

1904/05

Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?
Aus der Akasha-Chronik.
Die Stufen der höheren Erkenntnis.
Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goethischen Weltanschauung mit besonderer Rücksicht auf Schiller.
Die Geheimwissenschaft im Umriss.

1910-1913

In München werden die vier Mysteriendramen uraufgeführt.

1911

Die geistige Führung der Menschheit.

1912

Anthroposophischer Seelenkalender. Wochensprüche.
Ein Weg zur Selbsterkenntnis des Menschen.

1913

Trennung von der Theosophischen und Begründung der Anthroposophischen Gesellschaft.
Die Schwelle der geistigen Welt.

1913-1923

Errichtung des in Holz als Doppelkuppelbau gestalteten ersten Goetheanum in Dornach/Schweiz.

1914-1923

Dornach und Berlin.
In Vorträgen und Kursen in ganz Europa gibt Rudolf Steiner Anregungen für eine Erneuerung auf vielen Lebensgebieten: Kunst, Pädagogik, Naturwissenschaften, soziales Leben, Medizin, Theologie. Weiterbildung der 1912 inaugurierten neuen Bewegungskunst «Eurythmie».

1914

Die Rätsel der Philosophie in ihrer Geschichte als Umriss dargestellt.

1916-1918

Vom Menschenrätsel.
Von Seelenrätseln.
Goethes Geistesart in ihrer Offenbarung durch seinen „Faust“ und durch das „Märchen von der Schlange und der Lilie“

1919

Rudolf Steiner vertritt den Gedanken einer «Dreigliederung des sozialen Organismus» in Aufsätzen und Vorträgen, vor allem im süddeutschen Raum.
Die Kernpunkte der sozialen Frage in den Lebensnotwendigkeiten der Gegenwart und Zukunft. Aufsätze über die Dreigliederung des sozialen Organismus.
Im Herbst wird in Stuttgart die «Freie Waldorfschule» begründet, die Rudolf Steiner bis zu seinem Tode leitet.

1920

Beginnend mit dem Ersten anthroposophischen Hochschulkurs finden im noch nicht vollendeten Goetheanum fortan regelmäßig künstlerische und Vortragsveranstaltungen statt.

1921

Begründung der Wochenschrift «Das Goetheanum» mit regelmäßigen Aufsätzen und Beiträgen Rudolf Steiners.

1922

Kosmologie,Religion und Philosophie.
In der Silvesternacht 1922/23 wird der Goetheanumbau durch Brand vernichtet.
Für einen neuen in Beton konzipierten Bau kann Rudolf Steiner in der Folge nur noch
ein erstes Außenmodell schaffen.

1923

Unausgesetzte Vortragstätigkeit, verbunden mit Reisen.
Zu Weihnachten 1923 Neubegründung der «Anthroposophischen Gesellschaft» als «Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft» unter der Leitung Rudolf Steiners.

1923-1925

Rudolf Steiner schreibt in wöchentlichen Folgen seine unvollendet gebliebene Selbstbiographie Mein Lebensgang sowie Anthroposophische Leitsätze und arbeitet mit DR. Ita Wegmann an dem Buch Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen.

1924

Steigerung der Vortragstätigkeit. Daneben zahlreiche Fachkurse. Letzte Vortragsreisen in Europa.
Am 28. September letzte Ansprache zu den Mitgliedern.
Beginn des Krankenlagers.

1925

Am 30. März stirbt Rudolf Steiner in Dornach.



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